Im Zentrum von Rik De Boes Kohlezeichnungen steht die Beschäftigung mit Bildern und deren Transformation und Re-Kontextualisierung.
Aus den Untersuchungen unseres kollektiven Gedächtnisses heraus, entstehen Arbeiten in immer dem gleichen, überschaubaren Format.
Diese Detail-Bildserien geben gewöhnliche, allerdings sehr wirkungsstarke, visuelle Auslöser wieder, welche überwiegend von Filmstils und
Alltagsgegenständen abgeleitet sind. Durch den Prozeß der grafischen Schwarz-Weiß-Umsetzung werden sie allerdings eher zu Erinnerungsstücken als
nur zu “einfachen” Zeichnungen. Mit dieser Art von Realismus, der Fotokopien unseres kollektiven Bewussteinsähnelt, kehrt Rik De Boe
den Interpretationsvorgang um und offenbart Bilder als forensischen Nachweis.
Marc Hungerbuhler 2010